GANZTAGSANGEBOT

PIEP PIEP PIEP WIR WÜNSCHEN EINEN GUTEN APPETIT

Das tägliche Mittagessen in der Kita hat für die Kinder einen besonderen Stellenwert. Es ist Mittelpunkt des Tages, Treffpunkt für Kinder, die sich am Morgen vielleicht noch nicht begegnet sind- es ist aber auch ein Ort für Kommunikation, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung.

Ziel unserer Arbeit ist u.a die Förderung der Kinder in ihrer Selbstständigkeit. Deshalb haben die Kinder in unserer Kita so viele Regeln wie nötig und so viele Freiräume für Selbstbestimmung wie möglich.

Erwachsene, die Kinder beim „Kennenlernen und erleben“ von Nahrungsmitteln begleiten, ganz gleich ob es die Eltern, Betreuungspersonen oder Familienmitglieder sind dürfen sich gerne immer wieder bewusst darüber werden, dass die für sie „kleinen Dinge“ beim täglichen Mittagessen, die sind die das Essverhalten der Kinder bis ins Erwachsenenalter prägen.

Umso wichtiger ist es, das eigene Essverhalten ab und an zu reflektieren und für die Kinder eine möglichst entspannte Atmosphäre am Mittagstisch zu schaffen.

Oft neigen Erwachsene auch dazu, die Kinder wohlwollend zum Essen zu animieren und dass es morgen regnet, wenn der Teller nicht leer ist- ist nur eine der wenigen Floskel, die sicher jedem noch gut in Erinnerung sind.

Mittagessen in unserer Kita bedeutet für die Kinder, DANN zu essen, wenn sie hunger haben, DAS zu essen was ihnen schmeckt. Es bedeutet, dass 1-Jährige gemeinsam mit Schulanfängern an einem Tisch sitzen und unsere „Großen“ die „Kleinen“ beim Umgang mit dem Löffel unterstützen. Mittagessen in unserer Kita bedeutet, auch mal weniger Hauptgang zu essen, weil man noch Platz für den Nachtisch lässt, oder nur die Kartoffeln zu essen, weil es gestern zu Hause auch schon Rührei gab. Mittagessen in unserer Kita heißt, auch eine Stunde am Tisch zu sitzen, weil die Gespräche so spannend sind oder mit den Händen zu essen, weil es gerade einfach Spaß macht.

Wir denken um und machen „Mittagessen in der Kita“ anders.

Deshalb fragen sich unsere Kinder nicht, ob Morgen die Sonne scheint, wenn sie aufgegessen haben, sie stellen sich eher folgende, für Ihre persönliche Entwicklung wichtigere Fragen:

Wo und neben wem möchte ich heute sitzen?

Habe ich einen Lieblingsplatz oder Lieblingsnachbar?

Mit welchem erzieher hatte ich vielleicht ein gutes gespräch und möchte daran anknüpfen…

Oder begleitet werden,

weil mit der Übergang heute schwer fällt?

Habe ich denn überhaupt schon hunger?

Die Fähigkeit „In sich hineinzufühlen“ (das eigene Hungergefühl zuzuordnen) will gelernt sein. Das geschieht überall dort wo Kinder Freiraum haben und selbst über ihre aktuellen Bedürfnisse entscheiden zu können. Auch das Kennenlernen des eigenen Geschmacks ist ein Prozess der seitens der Eltern, verständlich viel Geduld, Kreativität aber und Feinfühligkeit braucht.

Schnell stellt man fest, dass das Mittagessen für Kinder mehr als reine Nahrungsaufnahme ist.

Deshalb haben unsere Kinder die Möglichkeit in einem Zeitraum von 11.00 Uhr bis 12.30 Uhr am Mittagessen teilzunehmen. Dann, wenn sie Hunger haben oder ihr Spiel beendet haben. Wenn ihre Freunde auch soweit sind oder ein bestimmter Erzieher/ eine Erzieherin Zeit hat sich dazuzusetzen. Übersichttafeln mit Fotos der Kinder helfen unserem Fachpersonal den Überblick zu behalten und die Kinder ggf. nochmal zu erinnern.

Das Essen ist als eine Art Buffet aufgebaut. Die Kinder nehmen sich einen Teller, legen sich was und wieviel sie möchten selbstständig auf ihre Teller.

Eine Fachkraft unterstützt die Kinder bei Bedarf dabei.

Natürlich herrscht dann bei uns auch frei Platzwahl und eine rege Kommunikation. Es gibt vieles vom Vormittag zu erzählen. Auch das gehört dazu. So verweilen manche Kinder ewig, weil sie das Mittagessen und die Nebengespräche mit ihren Freunden genießen, andere wechseln auch mal den Sitzplatz, weil sie neben einen anderen Kind sitzen möchten. An manchen Tagen wird aus der Erbsensuppe eine „Dino-Suppe“ und das Sprudelwasser mit selbstgemachtem Holunderblütensirup zur Freude aller Kinder zu „Schlumpfwasser“.

Und, wenn einem Kind das Essen mal wirklich gar nicht schmeckt, dann gibt es glücklicherweise auch noch die Brotdose von zu Hause, mit der man sich dazusetzen darf. Unser Fachpersonal begleitet die Essenssituation feinfühlig und reflektiert.

Am Nachmittag besteht für die Jüngsten aber auch ältere Kinder die Möglichkeit für einen Mittagsschlaf. In den einzelnen Lernwerkstätten finden zusätzlich Entspannungszeiten z.B. mit Traumgeschichten und weitere spannende Angebote für die Kinder statt.

Ab 13.30 Uhr ist auch das Honigland dann wieder geöffnet, damit die Kinder sich von ihren Snacks aus der eigenen Tasche bedienen können.